Erweiterung und Teilumbau Tanzschule Leyer

Baujahr

2010

Ort

Bergisch Gladbach

Bereich

Gewerbebau

Info

Mit dem Umbau der bisherigen Doppelgarage und div. Nebenräume, der dreiseitig weit auskragenden Aufstockung und Überbau des seitlichen Außentreppenabgangs entstand ein Studio im EG und ein 3. Tanzsaal im OG sowie ein repräsentativer Zugangs – und Empfangsbereich zu der im Souterrain des 1978 erbauten Wohn – und Geschäftshauses etablierten Tanzschule. Fassaden- und Innenraumgestaltung vermitteln die Verknüpfung der nun über drei Geschosse reichenden Tanzschulräume mit adäquater Außenwirkung.

Fotografien: © Bernd-Michael Maurer

Baukunst in Vollendung

Am Tag der Architektur zu Gast in der Tanzschule Leyer

„Ursprünglich war es nur die Umgestaltung des Eingangsbereichs, die Holger Leyer mit seinem Tanzschüler und Bergisch Gladbacher Architekt Dipl. Ing. Helmut O. Reuschenbach in Angriff nehmen wollte. Was aus dem ersten Beratungsgespräch 2007, über die Bauvoranfrage, Genehmigung, Baubeginn 2009 bis hin zur Fertigstellung wurde, ist eine beeindruckende Erweiterung mit vielen ästhetischen Details und konstruktiven Herausforderungen… viele versteckte technische Rafinessen durch den Bauherren und seinem Architekten… Im gesamten Gebäude erschließen sich dem Betrachter moderne Designlösungen aus zwingenden baulichen und  statischen Gegebenheiten. Neben den vielen Möglichkeiten, aus dunklen Räumen eine offene, lichtdurchflutete Raumlandschaft zu gestalten, zeigen sich auch die Mittel, Alt und Neu durch einen unsichtbaren roten Faden zu verbinden. Ein Highlight stellt hier sicherlich die verschiebbare Glaspyramide im neuen dritten Tanzsaal dar. Einblicke in die Kunst des Architekten, konstruktive Zwänge in eine gestalterische Ordnung zu bringen“

aus Franzz, Der Bewegungsmelder in Rhein-Berg, Ausgabe Juni 2013, S. 8

 

Neue Tanz(t)räume
Fast wie neu – eine Tanzschule an gewohnter Stelle wurde erweitert

„Ursprünglich hatte der Besitzer einer Tanzschule vor, seinen – in einem Untergeschoss liegenden – Tanzräumen eine adäquate Adresse zu geben. Er dachte dabei an eine von Wind und Wetter schützende Einhausung der bisherigen Freitreppe verbunden mit einer markanten Außenwirkung. In den ersten Gesprächen mit Architekt Helmut Otto Reuschenbach stellte sich dann schnell heraus, dass eine „Einhausung“ dem Anspruch und der Qualität der Traditionstanzschule nicht gerecht werden konnte. Die angrenzende, triste Doppelgarage des Wohn- und Geschäftshauses tat ihr Übriges dazu. Warum dann nicht gleich die ohnehin ungenutzte Doppelgarage mit in den Entwurf einbinden? „Wir schlugen dem Bauherren vor, die Garagen zu einem Foyer zu verwandeln, von dem aus eine breite Treppe in Untergeschoss zu den Tanzschuleinrichtungen führt. Darüberhinaus empfahlen wir, das bestehende Gebäude so umzubauen und zu erweitern, dass im Erdgeschoss und Obergeschoss Platz für weitere Tanzräume entstehen“, erläutert Reuschenbach. Bei diesem Vorschlag brauchte der Bauherr nicht lange zu überlegen – der Entwurf fand seine sofortige Zustimmung. Aus der Not eine Tugend machen, so lassen sich die Herausforderungen, die Bauen im Bestand mit sich bringen, beschreiben: Der neue Tanzsaal im Obergeschoss mit einer benötigten Fläche von 9 x 15 Metern war weitaus größer als die vorhandenen Flächen im Erdgeschoss darunter hergaben. Kurzum, die Frage war, ob der Bestand die Lasten des neuen weit auskragenden Baukörpers mit aufnehmen konnte. „Die Prüfunge ergab, dass zum Zeitpunkt der Gebäudeerrichtung einige wenige, überdimensionierte Fundamente ausgeführt wurden“, lässt Reuschenbach wissen. Von diesen enorm statisch-konstruktiven Zwängen ließen sich Architekt und Bauherr nicht abschrecken. Für die Aufstockung selbst sowie die umfangreichen Umbauten im Erdgeschoss und Untergeschoss entwickelten sie ein entsprechendes Gestaltungskonzept. Unter dem Motto „Edelloft-Look“ entstand eine Vielzahl künstlerischer Details, die Alt und Neu logisch und funktional, aber vor allem auch raffiniert in Einklang bringen. Die Zeiten, in den ausschließlich im Soutterain getanzt wurde, sind vorbei. Heute bewegen sich die Tänzer und Tänzerinnen durch lichtdurchflutete Raumlandschaften, die sich über drei Ebenen erstrecken und die dezent mit einem gestalterischen „roten Faden“ verbunden sind.“

aus CUBE Magazin, Ausgabe 03/17, S. 26-27

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